Martin Schön – Der ungarische Hallenradsport Motor

Der ungarische Hallenradsport Motor

Die ungarischen Kunstradsportler haben bei der WM in Glasgow eine sehr gute Figur abgegeben. Ein Frauen 2er konnte verletzungsbedingt nicht in Schottland an den Start gehen. Mit den Platzierungen 4 und 5 im 1er Männer, Rang 10 im 2er Frauen sowie den Positionen 14 und 18 im Endklassement 1er Frauen hat die Nationalmannschaft der Magyaren die eigenen Erwartungen mehr als erfüllt.

Für Martin Schön war Glasgow 2023 die letzte WM als aktiver 1er Kunstradfahrer. Er wollte unbedingt noch einmal ins Finale fahren. Beim Worldcup in Frankfurt hatte er sich eine Verletzung am Handgelenk zu gezogen. Daran laborierte er bis kurz vor der Abreise nach Schottland. Angesichts dieses Handicaps musste er seine WM-Vorbereitung und in der Folge seine Schwierigkeitspunktzahl für die WM reduzieren. Vor diesem Hintergrund war sein 5.Platz in Glasgow ein großer Erfolg, wenn auch schmerzlicher Abgang von der WM-Bühne.

Martin hat im Januar 2000 mit dem Kunstradsport begonnen. Schon im gleichen Jahr startete er bei der Hungary Open in Baj. Nach den ersten Übungen in der Schülerklasse musste Martin Schön quasi ohne Trainer auskommen. Unterbrochen von einigen Aufenthalten während der Sommerferien in Worms hat er als Autodidakt sich den Kunstradsport erarbeitet. Dies bringt den folgenden Blick auf seine Karriere und Erfolge in ein besonderes Licht:

  • Fünf Teilnahmen bei Junioren EMs in den Jahren 2005-2009; beste Platzierung: Rang 9.
  • Sechzehn WM-Teilnahmen in den Jahren 2006-2010, 2012-2019, 2021-2023, beste Platzierungen: Rang 5 (2013, 2018, 2023) und Rang 4 (2019, 2022).
  • Ergebnisse bei World Cups: Platz 2. bei der Gesamtwertung in 2018, Platz 3. bei der 3. Weltcup Runde in 2019.
  • 17facher ungarische Meister.
  • Mit der Bokoder Mannschaft bestes ausländisches Vereinsteam beim Wormser Cup in 2016.
  • Persönliche Bestleistung 175,6 Punkte, WM 2022 (inoffizieller ungarische Rekord)

Die Lieblingsübungen von Martin Schön sind Handstände und der Maute Sprung. Seine größte Herausforderung war es, nach jedem Misserfolg wieder aufzustehen und weiterzufahren. Genau das ist Martin Schön einige Male in seiner langen Karriere gelungen. Er war ein außergewöhnlicher Sportsmann und Weltklasse Kunstradsportler, der sich auf der internationalen Bühne sehr viel Respekt erworben hat.

Gefragt nach den schönsten Erlebnissen lautet Martin´s Antwort: „Wenn ich nur eins sagen sollte, dann würde ich den Bokoder Weltcup 2019 nennen. Ich hatte sehr viel mit der Organisation zu tun, konnte den 3. Platz holen und die Halle war voll mit über 300 Leuten.“

Dieses Feedback charakterisiert Martin Schön in Perfektion. Er hat schon während seiner aktiven Laufbahn enorm viel für den ungarischen Kunstradsport geleistet. Die besten ungarischen Nachwuchsfahrer kommen aus seinem Klub in Bokod. Er ist der Heimtrainer, der die jungen Leute mit viel Akribie aufbaut. Er begleitet die ungarische Junioren Nationalmannschaft zu den wichtigen Wettkämpfen. Er wagt sich an die Ausrichtung von internationalen Wettkämpfen heran. Und er ist die Schnittstelle zum ungarischen Verband. So verwundert es nicht, dass Martin Schön unlängst zum ungarischen Hallenradsport Koordinator ernannt wurde.

Vom aktiven Kunstradsport wird Martin Schön sich im Rahmen des Bokoder Cup am 11.November verabschieden. Bis dahin wird er in vielfältiger Art und Weise die Fäden für den ungarischen Hallenradsport ziehen. Chapeau und Danke Martin Schön.

Textquelle – Stefan Born (ICWW – IndoorCyclingWorldWide)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Picasa
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