UCI Indoor Cycling World Championships – Göppingen, EWS Arena, 7.- 9.11.2025
WM-Botschafter nochmals im Regenbogentrikot
Als der der deutsche Radsportverband German Cycling im Februar bekanntgab, dass die
Hallenradsport-Weltmeisterschaft vom 7. bis zum 9. November in der Göppinger EWS-Arena
stattfinden wird, da strahlte auch der Herrenberger Emilio Arellano in die Kameras. Damals war es
gerade einmal rund drei Monate her, dass der heute 22-Jährige in Bremen überraschend Kunstrad-
Weltmeister im Einer der Männer geworden war. Beim Pressetermin in der EWS-Arena präsentierte
WM-Organisator Jens Zimmermann den amtierenden Weltmeister als Botschafter für das kommende
Hallenradsport-Spektakel in der 4 000 Zuschauer fassenden „Hölle Süd“, wie die Handballer von
Frisch Auf Göppingen ihre Heimspielstätte nennen.
Das Gold von Bremen war der absolute Karrierehöhepunkt Arellanos, der den großen Triumph im
Trikot Spaniens feierte, dem Heimatland seines Vaters, der einst selbst bei Weltmeisterschaften
Medaillen geholt hat. Kurze Zeit später erklärte der Athlet des RV Oberjesingen seinen Rücktritt vom
Leistungssport, kam dann in Göppingen mit Blick auf eine weitere mögliche Heim-WM aber scheinbar
doch noch einmal ins Grübeln. Auf eine Titelverteidigung angesprochen kündigte er damals mit
einem Augenzwinkern an, sich die Sache mit dem Rücktritt noch einmal reiflich überlegen zu wollen.
Um dann zu entscheiden: „Es ist ausgeschlossen, dass ich fahre. Ich hätte mein Programm in den
letzten zwei Monaten schon intensiv fahren müssen. Ich könnte kein zufriedenstellendes Ergebnis
einfahren.“
Und dann zeigte er vor 5540 Zuschauern in der Porsche Arena doch nochmals sein Können,
präsentierte im Rahmen des Handball-Bundesliga-Krachers TVB Stuttgart vs. Füchse Berlin einen Teil
seines Programms. Im WM-Trikot („das normalerweise an der Wand im Wohnzimmer hängt“) und
erntete viel Applaus. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, die WM-Promo erwies sich als
Augenschmaus.
Staub angesetzt hat sein Kunstrad sowieso nicht. „Ich bin noch jede Woche im Vereinstraining,
mache alle Übungen und fahre die Blöcke auch auf Zeit.“ Sogar den Maute-Sprung hat er noch im
Repertoire. „Aber nur am Seil. Alles andere wäre inzwischen zu riskant.“ Natürlich juckt es den Mann
noch. „Ich hätte das nicht gedacht, aber das Wettkampfgefühl fehlt mir schon extrem. Das prägt
einen schon, wenn man das 18 Jahre lang macht.“ Fit ist er nach wie vor. Arellano hat sein Kraft- und
Ausdauertraining fortgesetzt – vielleicht sogar forciert. Er trainiert viel in der Aramis-Sportwelt in
Nebringen. „Badminton mit meinem Vater.“
Jose Arellano war über all die Jahre der Trainer seines Sohnes. Und die Liebe zum Kunstradfahren
teilen beide weiterhin. „Ich bin immer noch sehr nah dran“, sagt Emilio Arellano. „Ich bin bei allen
großen Wettkämpfen als Zuschauer dabei.“ Ob beim Weltcup in Paris oder bei den Events in
Deutschland – die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man ihm in der Halle über den Weg läuft. Nach
dem Weltcup in Paris sind Emilio und Jose Arellano direkt nach Macao geflogen. Jose Arellano pflegt
seit 25 Jahren eine Partnerschaft mit Kunstradsportlern aus der Sonderverwaltungszone an der
Südküste Chinas. „Wir haben dort eine Woche lang einen Trainer-Kurs gegeben“, erzählt Emilio
Arellano. „Hatten schon mehrfach Sportler aus Macao in Herrenberg zu Gast.“
An der Fils fungiert der 22-Jährige als WM-Botschafter. An den drei Tagen im November wird er
komplett vor Ort sein. „Ich habe mir ein Appartement in Göppingen gemietet.“ Der Herrenberger
wird ganz nah dran sein, wenn in der EWS-Arena sein Nachfolger den Thron des Weltmeisters
besteigt.
Weitere Informationen und Tickets unter: www.wm-2025.de
Quelle: ISK-Presseservice Hallenradsport vom 21.10.2025
Beate Dobbratz
ISK/Sportler des Jahres
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