Regenbogentrikot trifft Trollinger – Die Welt zu Gast in Erlenbach

Das UCI-Indoor-Cycling World-Cup Finale fand am 30.12.2019 nach 2018 zum zweiten Mal in der Geschichte des Kunstradsport in Erlenbach (bei Heilbronn) statt. Nach Prag/CZE im Februar, Heerlen/NL im Juni, Bokod/Ungarn August trafen sich die weltbesten Kunstradsportler genau eine Woche vor der Hallenradsport-Weltmeisterschaft in Basel/Schweiz (06.-08.12.2019), um die die UCI-Indoor-Cycling-World-Cup-Sieger zu küren. „Insgesamt haben 14 Nationen an dieser Serie teilgenommen“, so der Vorsitzende von Artistic-Cycling-Worldwide Rolf Halter. „Beim Finale waren 50 Sportler/innen aus 10 Nationen an Start.“ Es war ein spannender Wettkampf, mit teilweise knappen Entscheidungen, bei der die Athleten ihr Können mit Höchstleistungen bewiesen. Einige WM-Fahrer bleiben jedoch von Absteigern nicht verschont und werden sicherlich versuchen, diese Fehler bis Basel noch auszumerzen. 5x standen Sportler/innen aus Deutschland ganz oben auf dem Treppchen. Pechvogel des Tages war Maren Haase (Hoffnungsthal), die aufgrund einer Vollsperrung der Autobahn bei der Anreise, nicht rechtzeitig zum Start eintreffen konnte. Die Weltcup-Gewinner 2018 heißen: Im 1er Kunstrad Lukas Kohl (Kirchehrenbach) und Milena Slupina (Bernlohe); 2er Kunstrad: Patrick Tisch/Nina Stapf (Magstadt) sowie Caroline Wurth/Sophie-Marie Nattmann (Gutach) und im 4er Kunstrad Ramona Ressel, Annamarie Milo, Julia Dörner, Annalena Vollbrecht. (RSV Steinhöring). „Der Wettkampf heute war eine gute Werbung für den Kunstradsport,“ so die UCI-Beauftragte Claudia Bee. „Wir haben bei allen vier Veranstaltungen super sportliche Leistungen gesehen. Gegenüber 2018 haben wir die Serie noch etwas optimiert. Für 2020 steht die austragungsorte mit Koblach/Österreich, Komarno (Slowakei) sowie Albstadt-Tailfingen bereits fest. Leider noch offen ist der Termin in Asien. Da arbeiten wir dran“
Alle drei UCI-Weltcups hat der „Lukinator“ bisher für sich entscheiden können. So auch diesen in Erlenbach. Mit 199,16 Punkten scheiterte er knapp an der 200er Marke. 500 WC-Punkte, die optimale Ausbeute des Weltmeisters. Marcel Jüngling (Dornheim) kam ihm mit einer blitzsauberen Kür von 194,28 am Nächsten. Insgesamt 380 Punkte und Platz 2. Nicht seien besten Tag erwischte Lukas Burri (Schweiz) Mit 154,42 musste er sich zwar Martin Schön (Ungarn/162,07) geschlagen geben. Am Ende hatte er 5 Punkte mehr auf seinem Konto als der Ungarn. 335 Punkten reichten dem Schweizer für den 3. WC-Rang.
Spannung pur im 1er der Frauen. Europameisterin Viola Brand (Unterweissach), die bisher nur einen WC absolvierte fuhr 181,8 Punkte raus. Bis 4.40 eine perfekte Kür, dann reduzierten sich die Punkte durch einen Absteiger und den Abbruch der letzten beiden Übungen. Die drei Besten sollten das abendliche Finale bestreiten, doch Maren Haase stand anstatt auf dem Wettkampfparkett auf der Autobahn im Stau. Somit waren es nur noch zwei Starterinnen. Sina Bäggli (Schweiz) fuhr 120,91 Punkte. Milena Slupina (Bernlohe) konnte nun den WC-Sieg in Ruhe nach Hause fahren. Bis 4.20 eine perfekte Kür. Dann ging ihr buchstäblich die Puste aus. „Die Beine wurden schwer, sodass ich mich nicht mehr oben halten konnte“, so Milena. Die Punkte purzelten auf 175,42 runter. Somit Tagessieg für Viola Brand, die dadurch noch auf Platz 2 (370 Punkte) in der Gesamtwertung vorfuhr. Doch WC-Siegerin mit 420 Punkte wurde Milena Slupina, nachdem sie in 2018 diesen knapp verpasste. Im 2er Kunstrad hatten Serafin Schefold/Max Hanselmann (Öhringen) zwar mit 164,1 die Nase vorn, doch der WC-Sieg ging an Patrick Tisch/Nina Stapf (Öhringen). Die beiden Öhringer mussten aufgrund Verletzung beim 2 und 3 WC pausieren und hatten daher keine Chance ihren WC-Seig von 2018 zu wiederholen. Das Magstädter Duo ist das einzigste Paar auf der Welt, das den direkten Übergang vom Reitsitzsteiger mit Schulterstand zum Steuerrohrsteiger zeigt. Dafür bekamen sie Szenenapplaus. Mit persönlicher Bestleistung von 160,23 sicherten sie sich Platz 2 in der Tageswertung und den WC-Sieg. Platz 2 belegte das Schweizer Paar Lukas Burri/Fabienne Hammerschmidt während sich Platz 3 das Duo Katharina Kühne/Marcel Schnetzer (Österreich) mit Platz 3 in der Tageswertung erfuhr. Nur 1,81 Punkte Unterscheid entschieden im 2er der Frauen über den WC-Sieg. Helen Vordermeier/Selina Marquardt (Oberjesingen) eröffneten mit einer sturzfreien Fahrt von 131,91 den Kampf um den WC-Sieg. Die Weltmeisterinnen Lisa und Lena Bringsken (Böhl-Iggelheim) leisteten sich Absteiger. Bleiben aber mit 132,43 knapp vor den beiden Schwäbinnen. Caroline Wurth/Sophie-Marie Nattmann (Gutach) patzten auch. Ihre Wertung bleib bei 133,27 stehen. Damit heimsten die Schwarzwälderinnen 200 Punkte ein und wiederholten den Gesamtsieg mit 470 Punkten vor Bringsken/Bringsken (400) und Vordermeier / Marquardt, die am Ende 380 auf ihrem WC-Konto hatten
Im 4er Kunstrad waren alle vier Mannschaften nicht sattelfest. Kunstrad Uzwil (Schweiz) legte 172,4 vor, während Rheineck/Uzwil (Schweiz) nur 145,49 erfahren konnte. Das Denkendorfer Quartett konnte dem nur 152,6 entgegen setzten. Steinhöring fuhr dann zwar deutlich besser, doch auch sie mussten 2 x vom Kunstrad und am Ende fehlte die Zeit, alle Übungen in die vorgegebenen 5 Minuten zu bringen. Mit 175,66 sollte es knapp zum Tagessieg und mit 480 Punkten auch zum WC-Gesamtsieg vor Denkendorf (370), Rheineck/Uzwil /275) reichen.
Ergebnisse: www.hallenrad.de

Bild mit freundlicher Genehmigung von Wilfried Schwarz | das Randsport-Magazin
Wir benutzen technisch notwendige Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern, externe Dienste setzen wir bewusst keine ein und das wollen wir auch nicht. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.